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Detail

Forum D

Vom Konzept zur Realität: Die Kraft der Digitalen Zwillinge in der Stadtentwicklung

Zeit 11:30 bis 12:30 Uhr

Gesprächsrunde
  • Prof. Dr. Gesa Ziemer
    HafenCity University in Hamburg, Direktorin des City Science Lab, Academic Lead bei UNITAC
  • Prof. Dr. Uwe Schneidewind
    Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal
  • Prof. Dr. Iris Reuther
    Senatsbaudirektorin der Freien Hansestadt Bremen
Moderation
  • Jan Egge Sedelies
    Moderation
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Grafik eines Digitalen Zwillings in der Stadt Hannover. Geoinformation Landeshauptstadt Hannover

3D-Abbild der Stadt: Blick in den "Urbanen Zwilling" der Landeshauptstadt Hannover

Schwerpunkt im Forum D

Urbane Digitale Zwillinge spielen eine entscheidende Rolle in der smarten Stadtentwicklungsplanung. Dabei sind dies nicht nur faszinierende 3D-Abbilder von Städten. Sie sind in Abhängigkeit der zur Verfügung stehenden Daten vielmehr geeignet, Zustände schnell zu erfassen, Szenarien agil aufzuzeigen und zukünftige Zustände abzubilden. Damit können substanzielle Grundlagen für Entscheidungen aller Art geschaffen werden.

Thesen und Fragestellungen

  • Sinn oder Unsinn: Ein echter digitaler Zwilling wäre ein vollständiges Abbild eines Ausschnittes der Realität, quasi eine Karte im Maßstab 1:1. Das erscheint weder sinnvoll noch erreichbar. Ist die Idee eines Urbanen Digitalen Zwillings dann überhaupt sinnvoll? Oder ist sie ein Hirngespinst und eine technokratische Allmachtsphantasie?
  • Begriffsbestimmung: Was muss man sich unter einem Urbanen Digitalen Zwilling (UDZ) eigentlich vorstellen? Ein Leitbild, einen Prozess, ein Modell, eine technische Infrastruktur oder ein Stück Software, das man einfach kaufen kann?
  • UDZ und Stadtentwicklung: In welcher Weise kann ein Urbaner Digitaler Zwilling die Stadtentwicklung positiv beeinflussen? Wie kann dies in "kleineren" Städten gelingen?
  • Risiken der UDZ: Woran kann der nachhaltige Aufbau von UDZ vor allem scheitern? Was ist zu beachten?
  • Portrait Prof. Dr. Gesa Ziemer, HafenCity University in Hamburg, Direktorin des City Science Lab, Academic Lead bei UNITAC

    "Das komplexe System Stadt lässt sich nicht als ein Digitaler Zwilling abbilden. Wir konstruieren verschiedene Modelle, um sinnvolle Szenarien zu bilden. Dabei müssen wir Unsicherheiten produktiv machen und auch Bürger*innen beteiligen."

    Prof. Dr. Gesa Ziemer
  • Portrait Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal

    "Urbane Digitale Zwillinge sind keine monolithischen Softwareentwicklungen neuer Art, sondern ein Leitbild für die Integration und Nutzung von raumbezogenen Daten in einer Stadtverwaltung. Ihre Stärke liegt in der Visualisierung der Auswirkung von unter Umständen sehr komplizierten Modellberechnungen. Das schafft eine faire Gesprächsgrundlage für interdisziplinäre Planungen und Beteiligungsprozesse (Planungsfolgenabschätzung). Die Herausforderung ist die kontinuierliche Aktualisierung aller Daten innerhalb des Digitalen Zwillings. Das wird nur gelingen, wenn das Potenzial neuer technischer und organisatorischer Möglichkeiten gehoben wird (KI, Crowdsourcing)."

    Prof. Dr. Uwe Schneidewind
  • Portrait Prof. Dr. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin der Freien Hansestadt Bremen

    "Auf dem Weg in die zirkuläre Stadt ermöglicht der Digitale Zwilling fundierte Analysen und eine souveräne Vermittlung unserer Strategien für die Innenentwicklung, den auf Bestand orientierten Städtebau und die Qualifizierung sozial- und klimagerechter Quartiere."

    Prof. Dr. Iris Reuther

Die Vielfalt der Aufgaben und Erwartungen an städtische Räume nimmt zu. Der Handlungsdruck steigt. Wohnungsbau, Klimaanpassung, dreifache Innenentwicklung, Verkehrswende oder digitale Souveränität stellen zentrale Herausforderungen dar, die im Idealfall unter einen Hut gebracht werden müssen. Nachhaltige Stadtentwicklung muss diese Vielfalt räumlich organisieren. Urbane Digitale Zwillinge sind hier essenziell. Sie stellen ein lebendiges und aktuelles digitales 3D-Abbild der Stadt bereit und sind wichtige Grundlage für alle Entscheidungen, die Auswirkungen auf Stadt und Raum haben. Was ist dafür an Vorbereitungen für Städte aller Größen erforderlich? Welchen Mehrwert bringen Digitale Zwillinge konkret?

Immer mehr Menschen ziehen in den urbanen Raum. Gleichzeitig steigt der Handlungsdruck auf die Städte enorm. Themen wie Klimaanpassung, Verkehrswende oder digitale Souveränität stellen zentrale Herausforderungen dar. Für eine zukunftsstarke Stadtentwicklung müssen Städte smart sein. Urbane Digitale Zwillinge sind hier essenziell. Sie bilden eine realistische und dynamische digitale Repräsentation der physischen Welt ab. 

Urbane Digitale Zwillinge spielen eine entscheidende Rolle in der smarter Stadtentwicklungsplanung. Dabei sind dies nicht nur faszinierende 3D-Abbilder von Städten. Sie sind in Abhängigkeit der zur Verfügung stehenden Daten vielmehr geeignet, Zustände schnell zu erfassen, Szenarien agil aufzuzeigen und zukünftige Zustände abzubilden. Damit können substanzielle Grundlagen für Entscheidungen aller Art geschaffen werden.

Urbane Digitale Zwillinge machen Zusammenhänge klar und erleichtern Planung, Steuerung und Entscheidungsfindung. Die Stadt der Zukunft ist auf Daten gebaut – Urbane Digitale Zwillinge werden daher zukünftig immer wichtiger und können als Grundlage für Entscheidungen zur Stadtentwicklung dienen. 

In der Stadtplanung spielen Digitale Zwillinge verschiedene Rollen:

  • Visualisierung und Simulation: Digitale Zwillinge ermöglichen es, städtische Umgebungen visuell darzustellen und in einer simulierten Umgebung verschiedene Szenarien zu testen. Stadtplaner*innen können dadurch die Auswirkungen von geplanten Projekten auf Verkehr, Infrastruktur, Umwelt und das Stadtbild vorab analysieren. Die Landeshauptstadt Hannover ist zum Beispiel in der Lage, die solare Einstrahlung auf Dächern und vertikalen Wänden im Digitalen Zwilling unter Berücksichtigung des flächenhaft modellierten Baumbestandes zu simulieren. Die Freie Hansestadt Bremen simuliert das Mikroklima bei großflächigen Stadtentwicklungsprozessen.
     
  • Bürgerbeteiligung: Digitale Zwillinge bieten die Möglichkeit, Bürger*innen aktiv in den Planungsprozess einzubeziehen. Diese können durch interaktive Plattformen in realitätsnahen 3D-Modellen ihre Ideen und Bedenken äußern und so zu einem demokratischen und transparenten Planungsprozess beitragen. In der Freien Hansestadt Bremen konnten im Rahmen eines Projektes geplante Bauwerke mittels Augmented Reality an ihren zukünftigen Orten projiziert werden – ganz unter dem Motto "Heute schon sehen, was morgen entsteht".
     
  • Kollaboration und Kommunikation: Sie dienen als eine gemeinsame Plattform, auf der verschiedene Stakeholder wie Stadtplaner*innen, Architekt*innen, Ingenieur*innen und die Öffentlichkeit zusammenarbeiten können. Mit Digitalen Zwillingen können verschiedene Perspektiven eingebracht und die Auswirkungen von Entscheidungen auf verschiedene Interessengruppen visualisiert werden.

Insgesamt fördern Digitale Zwillinge die Effizienz und Nachhaltigkeit der Stadtplanung, indem sie ein tieferes Verständnis für die Auswirkungen von Entscheidungen schaffen und eine fundierte, zukunftsorientierte Planung ermöglichen.

Nach einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Gesa Ziemer soll in der Podiumsdiskussion über die Implementierung und Anwendung von Digitalen Zwillingen diskutiert werden. Was ist an Vorbereitungen für Städte aller Größen erforderlich? Was ist möglich und was gilt es zu beachten?

Gesprächsrunde

  • Portrait Prof. Dr. Gesa Ziemer, HafenCity University in Hamburg, Direktorin des City Science Lab, Academic Lead bei UNITAC

    Prof. Dr. Gesa Ziemer

    HafenCity University in Hamburg, Direktorin des City Science Lab, Academic Lead bei UNITAC
  • Portrait Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal

    Prof. Dr. Uwe Schneidewind

    Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal
  • Portrait Prof. Dr. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin der Freien Hansestadt Bremen

    Prof. Dr. Iris Reuther

    Senatsbaudirektorin der Freien Hansestadt Bremen

Moderation

  • Jan Egge Sedelies

    Moderation